Christian Enzensberger, geboren am 24. 12. 1931 in Nürnberg, zwei Jahre nach seinem Bruder Hans Magnus. Während des Krieges mit Mutter und Brüdern zum Schutz vor Bombenangriffen ab 1942 nach Wassertrüdingen evakuiert; er besuchte in Gunzenhausen und Nördlingen die Oberschule. Nach dem Krieg Rückkehr nach Nürnberg, er arbeitete als Küchenhilfe bei der Besatzung und entwickelte seitdem sein besonderes Verhältnis zur englischen Sprache. Nach dem Abitur besuchte er 1952 in Tübingen am Leibniz-Kolleg einen studium generale-Kurs, fuhr dann nach Griechenland und studierte anschließend an der Universität Tübingen Anglistik, ergänzt durch „alles, was Überblick und Allgemeinwissen verspricht“ („Was ist was“, 505), besonders Philosophie. Fortsetzung des Studiums an der LMU in München, ab 1957 Assistent beim Doktorvater Wolfgang Clemen, im akademischen Jahr 1960/61 Dozent an der Universität Southampton. 1962 Promotion an der LMU zum Dr. phil. („Elisabethanische Sonettzyklen im Spiegel der zeitgenössischen Dichtungslehre“), 1967 Habilitation („Viktorianische Lyrik – Tennyson und Swinburne in der Geschichte der Entfremdung“). 1968 „Größerer Versuch über den Schmutz“, 1970 Ablehnung des Bremer Literaturpreises und außerordentliche Professur. Schwerpunkte der Universitätstätigkeit bildeten Übungen zur literarischen Übersetzung und Seminare über den Bezug literarischer Werke zur Entstehungszeit. Neben der Universität präsentierte er seit den 1960er Jahren vielfältige Übersetzungen von Lyrik und Drama. Nach ...